Am 20.04. und am 28.04. führte ReACT! e.V., mit Unterstützung anderer Tierrechtsgruppen, wie z.B. der Tierrechtsinitiative Rhein-Main, Demonstrationen vor dem Zirkus Universal Renz durch. Dieser Zirkus gastierte vom 19.04. bis 01.05.02 in Heidelberg. Er wirbt mit seinen 98 Tieren und der besonderen exotischen Vielfalt. In der Vergangenheit ist der Zirkus Universal Renz des öfteren wegen seiner Tierhaltung in die Schlagzeilen geraten. Um den Druck, der momentan aus Tierschutz- und Tierrechtskreisen auf ihm lasten, zu verstärken, entschlossen wir uns, dem Zirkus Renz die Zeit in Heidelberg auf jeden Fall nicht allzu angenehm zu gestalten. Wichtig ist, daß die Zirkusbetriebe merken, daß sie einem kontinuierlichen Protest ausgesetzt sind, sprich, in jedem Gastspielort sollten Demos und ähnliches veranstaltet werden.

Am 20.04. demonstrierten wir vor der Nachmittags- und vor der Abendvorstellung des Zirkusses, am 28.04 vor der Nachmittagsvorstellung. Wir durften jedoch den Platz nicht betreten, da er komplett vom Zirkus angemietet wurde. So mußten wir auf dem Weg bzw. der Straße vor dem Zirkus stehen. Ein bis zwei Polizeiautos waren unsere ständigen Begleiter, um zu kontrollieren, daß sich auch keine Fußspitze von uns auf dem Zirkusgelände befindet. Wir konnten trotzdem mit vielen Menschen ins Gespräch kommen. Eine Familie beschloß, nicht in die Vorstellung zu gehen, da, wie die Eltern es ihrem Kind erklärten, "die Tiere gequält werden".

Wir verteilten Zirkusflugblätter an Erwachsene und Kinder. Die Kinderflugblätter versuchen, die Kinder -auf kindgerechte Weise- über das Leiden der Tiere im Zirkus aufzuklären, so z.B. in Form von Malbüchern. Viele Eltern versprachen, diese Flugblätter gemeinsam mit ihren Kindern anzuschauen und sich die Tiernummern während der Vorstellung und die Tiere in der Tierschau kritisch zu betrachten.

Ein Mitarbeiter des Zirkus Universal Renz kam auf uns zu, um uns darauf aufmerksam zu machen, daß Schweine in Landwirtschaftsbetrieben auch schlecht gehalten werden und wir lieber dagegen etwas unternehmen sollten. Doch auf die Frage, ob er sich denn vegetarisch bzw. -wie wir- vegan ernährte, verneinte er überraschender Weise. Auf unsere logische Schlußfolgerung, daß dann ja er mitschuldig an dem Leid der Schweine sei und keineswegs wir, wußte er nichts mehr entgegenzusetzen. Wir fragten ihn, wie es denn seiner Meinung nach der Elefantenkuh des Zirkus Renz gehe, die -als Herdentier- alleine gehalten wird. Er antwortete, sie sei ja schon als Kind bei ihnen gewesen, außerdem habe sie die Kamele zur Gesellschaft. Nach diesen "überzeugenden" Argumenten ging er dann wieder in das Zirkuszelt zurück.

Im Vorfeld hatten wir Presseerklärungen geschrieben und eine Mitarbeiterin der Rhein-Neckar-Zeitung und ein Mitarbeiter des Mannheimer Morgens interviewten uns. Der entsprechende Artikel im MM stellte leider widerlegbare Scheinargumente von Renz in den Vordergrund, ohne auch nur einen unserer Hauptkritikpunkte zu erwähnen. Im Artikel in der RNZ sind einige unserer Kritikpunkte enthalten, leider fehlt aber die Kritik am System Zirkus mit Tieren.

Besonders wichtig ist, wie bereits erwähnt, der kontinuierliche Protest. Deshalb sollten so viele Demos wie möglich durchgeführt werden. Außerdem sollten die Zustände in den Zirkusbetrieben dokumentiert werden. Wir benötigen Informationen, welche Tierarten wie gehalten werden, wie es den einzelnen Tieren geht, welche Tiere in der Manege auftreten, welche nur in der Tierschau zu sehen sind etc.

Wer also Informationen zu einzelnen Zirkusbetrieben hat, kann sie uns gerne zusenden. Wir werden sie auch an entsprechende Personen, die sich ausschließlich mit dem Thema Zirkus beschäftigen, weiterleiten. Außerdem werden wir versuchen, über möglichst viele Zirkusbetriebe Informationen zu sammeln und diese auf unserer Homepage darzustellen.

Verweise:

• Bilder von der Aktion
• Weitere Informationen über Zirkusse