Am 08.12.01 führte ReACT! e.V. eine Weihnachtsaktion unter dem Titel "Frohe Weihnachten - und die Tiere ?" in Heidelberg am Anatomiegarten durch. Wir demonstrierten damit gegen die gerade in der Weihnachtszeit in allen Bereichen stattfindende Tierausbeutung. Im Besonderen richtete sich die Aktion gegen Pelze, Tierversuche und Fleischkonsum.

Ziel war es, den PassantInnen aufzuzeigen, daß es eine unglaubliche Doppelmoral darstellt, an dem sogenannten "Fest der Liebe", das Quälen und Töten von Tausenden von Tieren in Auftrag zu geben. Es ist möglich, Geschenke zu machen und zu feiern, ohne Tiere auszubeuten. Sei es durch Verzicht auf Kosmetikprodukte, die im Tierversuch getestet sind, durch Verzicht auf Pelz- und Lederprodukte und natürlich durch vegane Alternativen zum "Weihnachtsbraten".

Leider war unser Platz etwas begrenzt, da dieses Jahr zum ersten Mal ein kleiner Weihnachtsmarkt an dem Anatomiegarten stattfand. Uns gegenüber war genau die Bratwurstbude, wo die Tierausbeutung live erlebt werden konnte.

Wir mußten feststellen, daß die meisten Menschen nicht sehr aufgeschlossen waren. Die Wenigsten kamen zu unserem Stand, um sich Flugblätter zu anderen Themen mitzunehmen oder unsere Unterschriftenlisten gegen Pelz und Tierversuche zu unterschreiben. Viele Menschen wollten nicht einmal eines unserer kurzen Flugblätter, von denen wir über 1000 verteilen konnten, annehmen. Auch einige Pöbeleien mußten wir über uns ergehen lassen.

Es entstand bei uns der Eindruck, daß viele Leute -gerade angesichts der angespannten politischen Lage weltweit- in ihrer kleinen, heilen Welt leben wollen. Der berühmte Satz "so etwas kann ich gar nicht sehen", angesichts unserer Stellwände, die Tiere in grausamen Versuchen, Bilder aus dem Schlachthof und aus Pelztierfarmen zeigen, wurde zahlreich ausgesprochen. Leider vergessen oder verdrängen die Menschen, daß durch ihr Wegsehen die Grausamkeiten nicht aufhören zu existieren. Im Gegenteil, würden alle Menschen lernen, hinzusehen, gerade wenn sie dann betroffen und traurig werden, wäre es ein großer Schritt hin zu einer weniger leidvollen Welt, sowohl für menschliche als auch für nichtmenschliche Tiere!

Doch natürlich gab es auch aufgeschlossenere PassantInnen und wir hoffen, daß wir einige zum Nachdenken bringen konnten. Wir werden auch weiterhin versuchen, Menschen mit unseren Aktionen zu erreichen.

Bilder über die Aktion finden Sie hier...